Philosophie
Liebe Leserin, lieber Leser,
mein bisheriger Lebensweg war steinig und ich war bereits mehrmals an Punkten, an denen ich nicht mehr weiter wusste. In diesen schlimmen Zeiten habe ich sehr schnell zu spüren bekommen, dass unsere Mitmenschen uns oft nur dann akzeptieren, wenn wir „funktionieren“. Wenn wir die Erwartungen, die an uns gerichtet sind, erfüllen, ungeachtet dessen, wir wir uns fühlen und wie es in unserem Inneren aussieht.
Trost und bedingungslose Liebe habe ich in diesen schweren Zeiten dennoch erfahren – bei meinen Tieren. Bei ihnen konnte ich zur Ruhe kommen und Kraft schöpfen, die ich dringend brauchte, um selbst nach dem tiefsten Fall wieder aufzustehen. Einige Krisen hätten mich wohl deutlich länger begleitet, hätte ich nicht meine Tiere an meiner Seite gehabt. Sie sind meine persönlichen Seelentröster.
Denn Tiere haben etwas, das vielen Menschen fehlt: Sie bewerten uns nicht. Für sie zählt nicht, wie wir aussehen, ob wir reich sind, wie viel wir in unserem Job zu sagen haben. Tieren ist egal, ob wir dick, dünn oder krank sind und welche Entscheidungen wir in der Vergangenheit getroffen haben. Für sie zählt nur das hier und jetzt und sie begegnen uns ohne Vorurteile. Sie verstehen uns ohne Worte und blicken tiefer, als es mit den Augen überhaupt möglich ist.
„Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“
von Antoine de Saint-Exupéry aus „Der kleine Prinz“
Unter uns Menschen ist es leider schon immer so, dass jemand, der nicht der Norm entspricht, häufig Ablehnung erfährt und zum Außenseiter wird. Sei es aufgrund einer körperlichen oder geistigen Behinderung oder einer seelischen Erkrankungen. Derjenige leidet – und zwar nicht darunter, dass er anders ist, sondern weil ihm oder ihr suggeriert wird, es wäre nicht in Ordnung, anders zu sein.
Damit wird Menschen, die einfach anders sind, oft auch der Zugang zur Selbstverwirklichung verwehrt. Sie bekommen nur wenige Chancen, ihre Talente herauszufinden und ihre Stärken zu erkennen. Darunter leidet nicht nur die persönliche Entwicklung, es schwindet mit der Zeit auch das Selbstwertgefühl. Als Beobachterin in meinem persönlichen Umfeld ist mit das besonders aufgefallen, wenn es um Kinder geht, die nicht den Erwartungen Ihres Umfelds entsprechen.
Ich bin davon überzeugt, dass jeder Mensch seinen Beitrag in der Gesellschaft leisten kann und eine besondere Bestimmung auf dieser Welt hat. Und ich freue mich, mit meiner Ausbildung und meinen Erfahrungen alles mitzubringen, um jeden nach seinen Möglichkeiten zu fördern und zu unterstützen.
Herzlichst
Ihre Katja Gruber-Szieber